Jetzt beginnt die grosse Rechnerei

Showdown in der ersten Alternativliga: Vor dem letzten (offiziellen) Spieltag sind neben den bereits abgestiegenen Tibetern noch fünf Teams in den Abstiegskampf verwickelt. Besonders bitter ist das für die Männer von Energie, die im vorletzten Meisterschaftsspiel trotz starker Leistung nur einen Punkt heimbrachten.

Von Sebastian Gänger, #9

Als an diesem Samstag auf der Grossen Allmend zu Bern der Schlusspfiff ertönte, kam das in der brütenden Frühsommerhitze nur einem Team entgegen: Avalanche Noir. Die schwarze Lawine war in den vorangegangenen neunzig Minuten kaum einmal ins Rollen gekommen. Sie musste sich eher im Minutentakt fürchten, von der geballten Ladung Energie nicht in kleine Hangrutsche gesprengt zu werden. Leider blieb es bei einer Detonation und dem Abstaubergoal von Spahr Raffi. Ein Punkt nach einer leidenschaftlichen, kämpferisch starken und spielerisch für einmal einwandfreien Leistung. Leider zu wenig. Es fehlte an Effizienz, Kaltschnäuzigkeit und Cleverness. Am Rest gibt es gar nichts auszusetzen.

 

Bitzius war von Anfang an parat. Der Willen bei jedem Einzelnen war zu spüren, als das Team kurz vor Anpfiff gebannt den Worten von Captain Heimlicher folgte. Nach nur dreissig Sekunden und am Ende einer der besten Kombinationen der Saison hätten sich die Männer der Energie schon zum ersten Mal belohnen können, nein, müssen. Autor Gänger sah seinen Schuss nach Vorlage des neuentdeckten Stürmertalents Bühler aber vom gegnerischen Torhüter abgewehrt. Die Energie steckte deswegen aber nicht etwa auf, sondern spielte in gleicher Manier weiter, offensiv und passsicher wie selten zuvor, mit unbändigem Drang zum Tor. Spahr F., Bühler, Aepli und Gänger hatten nach schönen weiten Bällen in die Tiefe, Freistössen oder gelungenen Aktionen durch die Mitte gleich mehrmals die Chance, ihre Farben in Führung zu schiessen. Doch die Ladehemmung im gegnerischen Strafraum war auch in diesem Spiel nicht zu kaschieren. So stand es nach 45 Minuten nicht 3:0 für die Hellblauen, sondern 1:0 für die Gelb-Schwarzen. Selbstredend war der Gegentreffer durch den einzigen nennenswerten Abschluss des Gegners zustande gekommen. Während der gesamten Spielzeit blieb dies auch der letzte Schnitzer in der Abwehr von Energie rund um Routinier Bär und Hüne Heimlicher, welche zusammen mit dem verkaterten Duracell-Häschen Aepli aus dem sonst schon starken Kollektiv positiv herausstachen.

 

Am Schluss resultierte ein Remis, mit dem das punktgleiche Avalanche wegen seines Vorteils bei den Fairplaypunkten eher etwas anfangen kann als die Herren der Energie. Vor dem letzten Spieltag beginnt nun das grosse Rechnen. Neben den zwei genannten Teams können sich auch Passive Attack, Deportivo Gordo Cojones und 5ème Etage noch nicht sicher fühlen vor dem Abstiegsgespenst. Aber vor der Rechnerei sei dem Bitzius-Team noch eines gesagt: Mit einer ähnlichen Leistung wie gegen Avalanche ist auch die Meistermannschaft von Obstberg United zu schlagen. MIR SI ENERGIE!


PS. Die einzige sichere Aussage, die sich vor dem letzten Spiel machen lässt: Bei einem Sieg oder Remis gegen OBU steigen wir sicherlich nicht direkt ab, sondern kommen mindestens in die Barrage gegen Spartak Bern FC. Alle weiteren Szenarien übersteigen die rechnerischen Fähigkeiten des Autors. Wer sich trotzdem informieren lassen will, der wende sich an Mathegenie Dave „The Nose“ Weibel, der für seinen (Bier-)Auftritt am Samstag die Höchstnote verdient hat.


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