Vom 0:2 zum 5:4 – Energie mit begeisternder Kampfesleistung

Von Dennis Bühler, #20

Zwanzig Minuten waren gespielt, als Goalie Franz den Ball zum zweiten Mal aus dem eigenen Netz holen musste, die Mittelfeldspieler Bühler und Ganz die Hände über ihren Köpfen zusammenschlugen und die Verteidiger Bär und Heimlicher ein kurzes Gespräch führten. «Das gibt eine Packung», sagte der eine. «Oh ja», antwortete der andere. Alles, was gegen die Energie hatte laufen können, war bis zu diesem Zeitpunkt gegen sie gelaufen. Kaum einen Zweikampf hatten die Männer in Hellblau gewonnen, während die gegnerischen Spieler von Avalanche Noir gedanklich stets zwei Schritte schneller und vor dem Tor gnadenlos kaltblütig waren.

 

Weder die 14 anwesenden Kaderspieler von Energie Bitzius noch die am Spielfeldrand mitfiebernden Anhängerinnen – die Lebenspartnerin Dreyers und die Mutter Gängers – dürften damit gerechnet haben, dass in dieser Partie noch etwas zu holen sein würde.  Doch dann bäumte sich die Energie gegen die drohende Kanterniederlage auf, wie man es auf der Berner Allmend selten gesehen hatte. Und die beiden Stürmer des Teams bewiesen eine Treffsicherheit, wie man sie ihnen nicht in den kühnsten Träumen zugetraut hätte. Doch der Reihe nach.

 

Von Bühler erhielt Gänger den Ball gut zwanzig Meter vor dem Avalanche-Tor, schaute kurz auf und zog dann einfach ab: Der schlecht postierte Goalie griff daneben, Bitzius hatte aus dem Nichts den Anschlusstreffer erzielt. Und es kam bald noch besser. Erneut war es Gänger, der sich am Vormittag mit einer Wanderung im Berner Jura warmgelaufen hatte und nun erstmals in dieser Saison auf Hochtouren lief. Von Bär lanciert, fackelte er nicht lange und drosch den Ball im Stile Carlitos’ per Dropkick aus dreissig Metern ins gegnerische Tor.

 

In der zweiten Halbzeit entwickelte sich R. Spahr, der zu Beginn des Spiels noch zwei gute Gelegenheiten ausgelassen hatte, zum kongenialen Sturmpartner Gängers. Letzterer passte – an Obradovic erinnernd – in den Lauf von Bühler, der mit dem Ball bis zur Grundlinie sprintete und dann quer zu Spahr ablegte. Unbedrängt schob dieser zur 3:2-Führung ein. Für die letzten zwei Tore waren die beiden Angriffspartner allein verantwortlich: Erst passte Gänger auf Spahr, der aus spitzem Winkel einschoss; dann – nach dem zwischenzeitlichen 3:4-Anschlusstreffer von Avalanche Noir – köpfte Gänger à la Vanczák quer durch den Strafraum, wo Spahr mit dem Rücken zum Tor stand und den Ball auf gut Glück in Richtung desselben beförderte. Einmal mehr griff der Goalie daneben.

 

Einer Lawine gleich hatte Energie Bitzius den Gegner nach der missglückten Anfangsphase überrollt. Bitzius aber wäre nicht Bitzius, wenn es das Spiel ganz zum Schluss nicht doch noch mal spannend gemacht hätte. Und wie! Nachdem ein Angreifer von Avalanche Noir in Torjägermanier zum 4:5 getroffen hatte, vergab das Team im Anschluss an zwei hervorragend getretene Eckbälle den Ausgleich nur knapp. Doch an diesem Sonntag war das Glück für einmal eindeutig auf Seiten von Energie Bitzius. Schon am kommenden Sonntag muss es erneut erzwungen werden: Auf Bitzius wartet Tabellenführer Dynamo Chop. Keine leichte Aufgabe. Oder treffen Gänger und R. Spahr neuerdings nach Belieben?

 

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