Das Glück der Dummen

 

Als letztes Team der ersten Liga hat der Traditionsverein Energie Bitzius am vergangenen Wochenende ins Spielgeschehen der neuen Saison eingegriffen. Als erste Bewährungsprobe stand das Kräftemessen mit dem stets hochmotivierten Dauerrivalen TV Ha&“*&& auf dem Programm. Das Kurzfazit: Bitzius verlor zwei Punkte, die Ha&“*&& gewannen einen im Kampf gegen den Untergang.

Von Roman Spahr, #10

 

Bei idealem Spätsommerfussballwetter lancierte der Kultverein Energie Bitzius die neue Saison. Ambitioniert und voller Tatendrang startete das Team von Trainer Kleiner in die Mission Ligaerhalt. Den zahlreichen Zuschauern, darunter zahlreiche ausrangierte Bitzius-Kicker, präsentierte sich schon im Vorfeld der Partie eine aufgeheizte und greifbar aggressive Grundstimmung zwischen den beiden Fanlagern. Diese wurde im Verlauf des Nachmittags durch teilweise erstaunliche Interpretationen des Regelwerks einiger Zaungäste weiter befeuert.

 

Zum Spiel: Personelle Sorgen trieben Coach Kleiner unter der Woche um. Zahlreiche verletzte und abwesende Spieler standen ihm am Spieltag nicht zur Verfügung. Mit einem dezimierten Kader von 13 Spielern nahm er deshalb notgedrungen das Prestigeduell in Angriff. Der Start in die neue Spielzeit gestaltete sich in der Folge auch fahrig und unkonzentriert, die fehlende Spielpraxis der Bitzius-Protagonisten war nicht zu übersehen. Mehrere Uhrzeigerumdrehungen später begannen die Rädchen der Passmaschinerie jedoch ineinanderzugreifen und bescherten dem Fussballfan im Stadion der Freundschaft kurzweilige Nachmittagsstunden. Der Führungstreffer durch den völlig freistehenden Kleiner war die logische Konsequenz der Kräfteverhältnisse auf der staubigen und gestressten Spielunterlage.

 

Trotz mehrheitlich ausgeglichenen Spielanteilen verbuchte Bitzius im Verlauf des Spiels die besseren Chancen und bekundete auch mit einigen Aluminiumtreffern Pech. Trotzdem gelang dem Turnverein per sehenswertem Fallrückzieher der Ausgleich. Obwohl die Energie lange Zeit dem Sieg näher stand als der Gegner, geht die Punkteteilung in Ordnung - aus solidarischen und aus humanitären Gründen. Die Ha&“*&& haben sonst schon genug zu leiden im Leben. Aus Sicht der Bitzianer stimmt die ansprechende Mannschaftsleistung für die kommenden Aufgaben positiv und macht Lust auf mehr.

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