Verdiente, aber zu hohe Niederlage

Nach Siegen in der ersten Meisterschaftspartie und im Cup muss die Energie einen Rückschlag einstecken: Gegen die SpVgg Lokomotive Glatteis setzte es eine deutliche 1:4-Niederlage ab.

Von Tobias Bär, #23

Die Energie ging arg geschwächt in die zweite Meisterschaftsrunde gegen Lokomotive Glatteis: Mit Herzog, Gautschy und dem zuletzt bestechenden Gänger fehlten unverzichtbare Spieler. Dafür kehrte Stammtorwart Franz in den Kasten zurück. Aepli wiederum rückte ziemlich derrangiert und mit gehöriger Verspätung ein. Kurz: Vieles war wie immer, entsprechend gelassen gingen die Bitzianer die Partie an.

Die Gelassenheit wich dann schnell einer gesunden Portion Aggressivität. Es war ein fokussierter Auftritt, von den oft beobachteten Startschwierigkeiten war wenig zu sehen. Bitzius fand schnell den Zugriff, die technisch stärker einzuschätzende Offensivabteilung der SpVgg konnte sich nicht entfalten. Allerdings kam auch die Energie zu keinen nennenswerten Torgelegenheiten, die Partie spielte sich so vornehmlich zwischen den beiden Abwehrreihen ab.

Im Stil eines Vollblutstürmers

Eine erste Duftmarke setzte dann Abwehrchef Heimlicher, als er einen Kopfball aus aussichtsreicher Distanz knapp neben das Tor setzte. Kurz darauf erbrachte Kleiner den Beweis, dass Gänger beileibe nicht der einzige Energie-Spieler ist, der weiss, wo das Tor steht: Im Stile eines Vollblutstürmers lenkte er eine Hereingabe von Spahr, der sich an der Grundlinie wunderbar durchgesetzt hatte, in die weite Ecke. (Anmerkung des Spielertrainers: Spahrs «wunderbare» Durchschlagskraft wurde durch einen schnell und zu weit vorne – kurzum: genial – durchgeführten Einwurf ermöglicht; leider weigert sich der Autor dieses Matchberichts kategorisch, zweite Assists zu erwähnen).

Erfahrungsgemäss ist die Energie nach einem erzielten Tor besonders wacklig. So auch an diesem garstigen Sonntagnachmittag: Bei einer Flanke aus dem Halbfeld gingen gleich mehrere Lok-Spieler am zweiten Pfosten vergessen, der Ausgleich noch vor der Pause war Tatsache.

Ein gebrauchter Sonntag

In Halbzeit zwei setzte sich dann fort, was sich Ende der ersten 45 Minuten abgezeichnet hatte: die grössere individuelle Klasse der Lok-Offensive machte sich immer stärker bemerkbar – unter anderem bei einem fulminanten Schuss aus rund 20 Metern, mit dem die Lok erstmals in Führung ging. Es war nicht so, dass die Energie chancenlos gewesen wäre: Eine Bogenlampe von Kleiner klatschte an den Innenpfosten, später schob Leuenberger im 1:1 den Ball neben das Tor. Auf der anderen Seite nutzte der Gegner seine Chancen ziemlich konsequent, weshalb am Ende eine verdiente, wenn auch etwas zu hohe Niederlage stand.

Die Bitzianer hakten die Pleite schnell ab und insbesondere der pazifistisch veranlagte Teil der Truppe wandte sich schnell Wichtigerem zu: Würde sich das Stimmvolk tatsächlich gegen neue Kampjets aussprechen? Auch hier resultierte am Ende eine Niederlage. Ein gebrauchter Sonntag.

Was sonst noch auffiel

- Die messerscharfe Analyse von Vater Bühler, der seinem Filius nach absolvierter Schlacht textete: «Mit em Gänger hätted ihr gunne…»

- Die ausgefuchste Methode, mit der sich Spahr bei seinem Schirieinsatz am frühen Nachmitttag einen aufmüpfigen Spieler vom Leib hielt: «Nid mitem Schiri diskutiere, ds isch gägä Corona-Massnahmä.»

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